ZUGVÖGEL

Asal Khosravi, Iran/Deutschland

11.JUNI – 26.JUNI 2022

Gesichter und Hände stehen im Zentrum der Bilder der iranischen Künstlerin Asal Khosravi. Die Hände der Figuren agieren mit etwas. Die Räume bleiben undefiniert und die Figuren losgelöst von einer konkreten Situation. Eine Sphäre zwischen Realität und Fiktion, die fremd und rätselhaft bleibt und trotz einer realistischen Darstellung surrealistisch wirkt.

In ihren Werken spürt Asal Khosravi der Frage von Flucht und Migration nach und der Frage nach dem eigenen und dem anderen – aktuelle Fragen, die die Gegenwart umtreiben.

Asal Khosravi

Die Auswanderung nach Deutschland hat bei der Iranerin Asal Khosravi das Interesse geweckt, sich sowohl anhand ihrer eigenen Erinnerungen und Lebenserfahrungen, als auch jener anderer Menschen mit Kultur und Geschichte beider Länder zu beschäftigen. Die Suche nach einem zweiten Zuhause ist so zugleich zur Suche nach einer neuen Identität geworden – ein Thema, das in ihren Arbeiten stets wiederkehrt. Zweifellos geht es dabei auch um die Aufarbeitung der eigenen Geschichte in ihren gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Dimensionen.

Um in dieses dunkle Themenfeld hinein zu leuchten, lässt Khosravi sich unter anderem von privaten Fotos, aber auch den Souvenirbildern anderer Menschen, sowie dokumentarisch-historischen Fotos inspirieren. Fotos, die sie allesamt an etwas erinnern oder ein Gefühl in ihr auslösen: «So entsteht eine neue Welt, eine neue Geschichte. Eine Welt, in der ich Fragen stelle bzw. nach Antworten suche.»

Khosravis Medien sind Zeichnungen und Malereien. Ihre Faszination für Zeichnungen kommt, so sagt sie, durch die «Sprache der Linie, das Achtsame, das Umsichtig-Präzise in ihr». Oft zeichnet Khosravi überlebensgroße Figuren. Dadurch erzeugt sie bewußt einen eine gewisse Distanz erzeugenden Widerspruch, der zwischen dem Großformat und der Fragilität des höchst intimen Mediums Bleistiftzeichnung zum Ausbruch kommt.

In ihrer Malerei hat die Farbe einen Eigenwert, der ihren Bildern visuelle und emotionale Kraft verleiht. Ihre Figuren sind realistisch dargestellt, die Räume aber lässt sie undefiniert und kahl. Die Bilder changieren zwischen Vertrautheit und Rätselhaftigkeit: «Mich interessiert die Sphäre zwischen Realität und Fiktion, etwas, das immerzu rätselhaft bleibt.»

 

Contemporary Middle East e. V. (Quelle: www.conmidea.org)

IMPRESSIONEN

FOLLOW US ON SOCIAL MEDIA:

LOCATION: Thürmchenswall 66 | D-50668 Köln

EMAIL: leila.cheraghi @co3art.com

TEL: +49 170 28 91 985

© 2024 CO³ — ALL RIGHTS RESERVED     |     WEBSITE DESIGN: STUDIO KOLY